23. April 2020 – mein Pferd kommt irgendwo mitten im Schwarzwald auf die Welt. Zuerst ohne Namen, aber mit einem – nach Bekunden von verständigen Personen – wohl bemerkenswerten Stammbaum. Und in einer bildhübschen, dunklen, rot-braunen Farbe mit beiger Mähne. Ein echt schöner Dunkelfuchs mit unglaublich weichem Fell. Nur das Bein hinten rechts hat ein weißes Söckchen und der Kopf hat eine große, gleichmäßige Blässe. Er blinzelt mit großen und treuen Augen in die Welt und hat das Herz am rechten Fleck. Wir nennen ihn zuerst Ferdinand (vom Wildenstein), in Anlehnung an seinen Vater.
Sein Vater ist Wildenstein, seine Mutter Bella. Opa und Oma auf väterlicher Seite sind Wildschütz und Aischa, noch weiter hinten tauchen Namen auf wie Wildhüter und Pamela sowie Feldsee und Asta. Opa und Oma auf mütterlicher Seite sind Respekt und Belinda, hier tauchen weiter hinten noch Retter und Maxi sowie Feldsee und Betti auf.
Wir haben ihn als etwa 6-monatiges Fohlen auf einer großen Pferde-Verkaufsplattform entdeckt, eigentlich eher zufällig. Meine Frau hatte von meiner Vorliebe für die Schwarzwälder auf einem Pferdetrail erfahren, als ich mich staunend über einen wirklich prächtigen Schwarzwälder geäußert haben muss…
Wie es dann weiterging, könnt ihr im Pferdetagebuch lesen. Ich berichte dort immer wieder von den kleinen und großen Schritten mit diesem tollen Pferd.
Warum ich meinen Schwarzwälder ein tolles Pferd nenne? Naja, dafür gibt’s einige Gründe. Er hat ein sehr sanftes, zugewandtes und aufgeschlossenes Gemüt. Er ist eine echt verschmuste Schnauze. Er kommt her, wenn man ihn ruft (ok, nicht immer). Er hat (bisher) vor fast nichts Angst. Er ist neugierig und hat Spaß am Spielen. Er folgt beim Spazierengehen, auch wenn wir mal im leichten Trab nebeneinander herlaufen. Er zieht nicht und drückt nicht und selbst beim Traben bleibt er immer bei mir und mit mir stehen. Er gibt sich freundlich, aber auch aufmerksam anderen Pferden gegenüber, aber (bisher) nie aufdringlich oder aggressiv. Er lässt sich überall anfassen. Er lernt schnell (Hufe geben war so ein Ding). Er geht freiwillig in unseren Pferdehänger. Er folgt im Wald auch durch’s Unterholz. Er hält beim Tierarzt und beim Hufschmied still. Ich brauche bei ihm keine Leckerlies. Und die Liste kann weitergehen…
Gut, ein paar Dinge sind noch ausbaufähig, zum Beispiel die ungebremste Freude am Fressen und die List, mit der es der Schlingel immer wieder schafft, an Futter ranzukommen. Und wenn er frisst wird er – nun ja – gemütlich und ist kaum noch zu bewegen. Er sollte sich (und wird es sich wahrscheinlich auch) abgewöhnen, alles anknabbern zu wollen. Und die Trittsicherheit ist in manchen Situationen auch noch nicht so toll – aber er ist nun mal noch ein Fohlen.
Ich werde meinen Kleinen wohl auch zukünftig noch Ferdinand nennen, obwohl Wildrubin der offizielle Hengstname ist. Das ist die Macht der Gewohnheit, schließlich ist er erst seit Weihnachten 2020 ein eingetragener Hengst…
Wohin die Reise geht, ist noch offen. In erster Linie soll’s ein sorgenfreies Leben werden, alles andere zeigt sich dann.
Reiten ist ein erklärtes Ziel, das sich sicherlich erreichen lässt. Und vielleicht lernen wir ein oder zwei Kunststückchen. Fahren und/oder Ziehen hingegen kann ich jetzt noch nicht sagen. Springen fällt eigentlich sicher raus, möchte ich selber nicht.
Züchten? Nun ja, entscheiden wir noch, denn jeder, der einen Hengst hat kennt die Schwierigkeiten, die das mit sich bringt. Und der Umgang kann’s auch in sich haben. Wenn er ganz nach seinem Vater kommt, dann wird Ferdinand vermutlich ein unproblematischer Hengst werden, denn sein Vater ist ein sehr freundliches und umgängliches Tier. Warten wir einfach ab, wie er sich entwickelt.
Also gut, los geht’s
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