Mit Apfelmus gegen die Würmer

Sie sind eine Plage, und die Folgen können echt derb sein. Deshalb brauchen unsere lieben Vierbeiner ab und zu ein Medikament gegen Würmer im Verdauungstrakt.

Nun könnte man meinen, die ungebetenen Gäste verabschieden sich zusammen mit den Äpfeln aus dem Pferd, ist aber leider nicht so.

Wie fast jede Medizin schmeckt so eine Wurmkur nicht jedem Pferd. Eigentlich schmeckt das bittere Zeugs keinem Pferd, weshalb die meisten einen auf halbstark machen und sich gegen das Füttern des Wurmkillers heftig wehren. Hat auch ein gutes Stück mit Gewohnheit zu tun. Nicht jeder von uns Menschen würde sich gegen seinen Willen eine Spritze (natürlich ohne Nadel drauf) in die Backentaschen schieben lassen, um dann dazu noch eine bittere Flüssigkeit ins den Mund gespritzt zu bekommen… Es gibt schöneres.

Weil Übung den Meister macht (irgendjemand muss ja ran ans Pferd) und Gewohnheit so manches erträglicher (für die Pferde), haben wir uns eine neue Spritze und für die „Füllung“ ein tolles Apfelmus besorgt, damit wir mit Ray und Ferdinand das Geben des Medikaments und dem Umgang mit Pferd und Spritze üben können. Für mich ein Vorteil: Im Moment frisst Ferdinand so gut wie alles an, was sich bewegt und nicht flüchtet. Dafür ist er zur Zeit, wenn er nicht zu fassen bekommt, was er gerne hätte, ein echter Stinkstiefel -vor allem draußen im Gelände.

Im Stall und auf der Weide dagegen ist meine Fellnase wie das Lamm persönlich unterwegs. Da macht er so manchen Stress völlig gelassen mit. Wir haben die Spritze mit der „Wurmkur“ aufgezogen, den neugierigen Kopf am Halfter gepackt (er frisst sonst die Kapuze von der Jacke) und einfach mal die Spritze reingeschoben und abgedrückt. Natürlich war es erst mal fremd, was da grad passiert, aber die raue Gemütsstruktur eines Schwarzwälders kann damit prima umgehen. Es war nur kurz komisch, auf einmal etwas von der Seite ins Maul geschoben zu bekommen, und spätestens mit den ersten Tropfen Apfelmus war das Prozedere für ihn völlig i.O.

Wir haben den Gierschlund noch ein wenig weiter mit homöopathischen Dosen Apfelmus versorgt, er soll sich ja an den Vorgang gewöhnen. Hat er dann recht schnell, zumindest mal für heute. Die nachfolgenden Spritzen waren alle schnell geleert und als es dann noch Heu gab, war die Welt für ihn völlig in Ordnung.

Nicht nur Liebe geht durch den Magen, der Pferde Zufriedenheit offensichtlich auch.

Unsere ersten beiden Versuche haben wir in einem kleinen Video zusammengefasst:

Ferdinand und die ersten beiden „Wurmkuren“

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